Ratten im Kanal

Wir bekämpfen heute, was Sie gestern gefüttert haben!

In unserer Region wird zwischen zwei Arten von Ratten unterschieden:

  • die Hausratte und
  • die Wanderratte.
Allerdings kommt bei uns hauptsächlich die Wanderratte vor. Wanderratten leben in Rudeln und erkennen die Rudelmitglieder am Geruch. Sie sind fruchtbar und paaren sich ganzjährig. Die Tiere sind bereits nach zwei bis drei Monaten geschlechtsreif. Nach einer Tragzeit von 20 bis 23 Tagen werden zwischen acht bis zehn Junge geboren. In einem Jahr kann ein Weibchen bis zu vier Würfe haben. Damit können Ratten im Laufe eines Jahres bis zu 800 Nachkommen hervorbringen.

Wanderratten sind Allesfresser und werden daher von Lebensmittelresten aller Art angezogen.Die Tiere bevorzugen feuchte Lebensräume und halten sich auch in den Abwasserkanälen auf.

Ein Problem: Die Entsorgung von Speiseresten über die Kanalisation

Leider kommt es nur allzu oft vor, dass der Bürger seine Speisereste über die Toilette oder die Spüle entsorgt. Diese Vorgehensweise entspricht aber nicht der Bestimmung dieser Anlagen. Über die Abwasserabflüsse soll nur durch den Gebrauch verschmutztes Abwasser fließen. Durch die unsachgemäße Entsorgung der Speisereste schaffen wir den Ratten ideale Lebensbedingungen im Abwasserkanal. Sie haben dadurch gute Voraussetzungen sich zu vermehren und Schäden anzurichten.

Lassen Sie sich nicht täuschen, das Problem betrifft nicht nur den öffentlichen Kanal, sondern zieht sich auch in die Grundstücksentwässerungsanlage hinein, von wo aus die Nahrungszufuhr kommt. Undichte Rohrverbindungen und schadhafte Rohre ermöglichen den Bau von unterirdischen Höhlen und Rückzugsstellen bei großen Abflüssen im Kanal. Der aus den Höhlen verdrängte Boden kann dann im Kanal zu Abflusshindernissen und Verstopfungen führen.

In den unterirdischen Bauten können die Tiere sich ungestört vermehren. Auf der Suche nach Nahrung, die ihnen leider in sehr großem Angebot zur Verfügung gestellt wird, finden sie manchmal sogar den Weg über die Toilettenschüssel in die Häuser. Logisch, weil sie auf der Suche nach der Nahrungsquelle sind!

Der Eigenbetrieb der Stadt Meuselwitz „Stadtwerke Schnaudertal“ ist für die Entwässerungsanlagen zuständig. Hierzu zählt auch die Bekämpfung von Ratten im Kanal. Sobald Gebiete gemeldet werden, werden Rattenköder im Kanal ausgelegt und -wichtig - auch eine Nachschau gehalten, ob die Köder angenommen werden. Bei Bedarf wird so lange nachgelegt, bis die Köder nicht mehr angefressen werden.

Diese Maßnahmen können aber nur dann von Erfolg gekrönt sein, wenn auf der anderen Seite nicht durch die weitere Zufuhr von Nahrung in Form von Essensresten ein Füttern der Ratten erfolgt.

Speisereste gehören nicht über die Toilette oder die Abflüsse in den Kanal.

Oberirdisch sind Ratten häufig in der Nähe von schlecht konstruierten Kompostern oder im Bereich von „gelben Säcken“, welche häufig noch Nahrungsreste enthalten, anzutreffen.

Im Hinblick auf die Gefahren, die von den Ratten ausgehen und den hohen Kosten, die durch die Bekämpfung und die Schäden an der Kanalisation entstehen, bitten wir Sie um Ihre Mithilfe. Die Kosten erhöhen unnötigerweise unsere Abwassergebühren. Sollten Sie beobachten, dass Ratten – auf welchen Wegen auch immer - aus der Kanalisation kommen, wenden Sie sich bitte an den Eigenbetrieb der Stadt Meuselwitz „Stadtwerke Schnaudertal“ unter der Rufnummer 03448 4422-0.